Saar-Spezialitäten, Katalogisierhilfen und rückseitige Stempel
Bei der Einordnung meiner Saar-Sammlung bin ich immer den ersten Marken aus dem Weg gegangen weil mir die Zuordnung zu den 3 Typen auch nach wiederholtem Lesen des Katalogs nicht klar war. Den Unterschied von 0,2 mm zwischen "großer" und "kleiner" Schrift konnte ich auch mit der Schieblehre nicht nachvollziehen und der Kontrollstrich bleibt nach Michel eben oft beim Druck ganz aus oder ist unter einem Stempel verdeckt.
Zur sicheren Unterscheidung habe ich jetzt meine elektronische Lupe - den Scanner - zu Hilfe genommen und so ist die Unterscheidung mit erträglichem Aufwand möglich. Ich habe dazu eine Reihe Marken auf eine Karte gesteckt, mit 600 dpi gescannt und dann das "Sarre" mit dem S linksbündig in ein neues Bild kopiert. Wenn man nun am Ende des Aufdrucks einen senkrechten Strich zeichnet, sieht man genau, was große und was kleine Schrift ist.
Aus der Schriftgröße kann nun unterschieden werden: Type I/II große Schrift, Type III kleine Schrift. Im zweiten Durchgang werden jetzt die Type I/II-Marken auf einen Kontrollstrich unter dem Balken überprüft. Ohne Strich Type I, mit Strich Type II (leider habe ich unter meinen Exemplaren keine Type II gefunden was besonders bei der Nr. 2 recht interessant gewesen wäre).
Wenn man nun einen hochauflösenden Scan von diesen Marken hat, sollte man gleich auch den Balken unten ansehen, ob nicht vielleicht irgendwo eine "Balkenteilung" dabei ist. Häufig ist diese nicht so wie im Michel dargestellt schon aus der Ferne sichtbar sondern kann auch kaum feststellbar sein (siehe oberes Beispiel im folgenden Bild):
Eine waagerechte Balkenteilung habe ich leider unter meinen Exemplaren nicht gefunden.
Durch Zufall habe ich dann auf der Rückseite eines schönen **-Pärchens der Nr. 50 einen schönen Abklatsch gefunden und die restlichen Aufdruckmarken danach untersucht. Es waren noch zwei schöne Beispiele dabei!
Die Unterscheidung der Dienstmarken 11 und 14 nach Type I und II ist leider nur mit der Lupe oder dem Scanner möglich. Besonders das Leerfeld zwischen den Balken des A ist markant, die Balkendicke ist nicht so sehr unterschiedlich. Hier ein Bild als kleine Hilfe dazu:
Auch bei den Dienstmarkenserien 16 - 21 bzw. 22 - 32 war ich mir anfangs bei der Unterscheidung nicht immer sicher. Wenn man aber zwei "gleiche" Marken nebeneinander legt sieht man den Unterschied in der Steigung des Aufdrucks doch recht deutlich:
Wenn der mittlere Balken des letzten E in Dienstmarke den inneren Rand der Marke berührt, ist sie aus der Serie 16 - 21.
Noch immer nicht ganz sicher bin ich mir bei der farblichen Unterscheidung der Marken aus der Serie 84 - 97 und 98 - 101. Besonders bei der 75 Cent-Marke ist die Unterscheidung nicht einfach. Hier meine Vergleichsmuster:
Ich hoffe, dass ich die Zuordnung richtig getroffen habe.
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Rückseiten einiger Marken. Folgenden Stempel habe ich sogar auf einer Marke mit einem Katalogwert von 2 MM gefunden:
Dann gibt es bei Saar-Marken leider zu häufig folgenden Stempel:
Der Gipfel ist dann der folgende Stempel (so bezeichnet man Vollfälschungen).
Zum Thema "nachgestempelt" könnte man natürlich noch eine ganze Menge sagen. Nur so viel: Diese Marken bleiben in meiner Sammlung stecken da ich sie nicht von "echt" gestempelten unterscheiden kann. Wie sich ein Verbandsprüfer zutraut zu unterscheiden, ob genau dieser Stempel während seiner offiziellen Gebrauchsdauer eingesetzt wurde oder erst nachdem er gestohlen wurde, bleibt mir ein Rätsel. Auf jeden Fall dokumentiert Frau Ney ihre Meinung auf der Rückseite der Marke was leider nicht bei allen Prüfern üblich ist. Siehe hierzu auch "Meine Erfahrungen mit Verbandsprüfern".
Stand: 06.11.02