Erfahrungsbericht Phosphorprüflampe
Zur Vorgeschichte: Bei einer Auktion hatte ich eine sehr schöne England-Sammlung übernommen. In dieser Sammlung waren Marken mit und ohne Phosphorstreifen gesteckt, von den billigeren Marken bis zu 10 Stück je Type. Da ich keine Möglichkeit fand, dies zu überprüfen, habe ich es eben geglaubt. Wenn ich jedoch eine Marke mit Phosphorstreifen zum Tausch anbiete, möchte ich auch sicher sein, daß sie welche hat. Also: Prüflampe kaufen!
Kauf: Anfragen bei Spezialisten haben ergeben, daß es da wohl nur 2 verschiedene taugliche Lampen gibt. Eine von Leuchtturm zum Preis von 50 Mark (Listenpreis) und dann noch einen Import aus Amerika - aber da konnte keiner was genaues sagen wie man die beschafft und was sie letztendlich kosten soll. Also wurde es die Leuchtturm L 85. Nach anfänglicher Ziererei, er hätte sie nicht, ist sie bei meinem örtlichen Händler doch innerhalb eines Tages da gewesen.
Erste Inbetriebnahme: Schnell 4 Batterien reingepackt und los ging's im Englandalbum. Der Spezi hatte noch gesagt, daß man den Raum bei der Prüfung abdunkeln sollte - also schnell noch die Rolläden (alte Schreibweise) runter! Lampe auf die Marken gehalten ... keine Streifen! Marken aus dem Album rausgeholt, schön auf dem Tisch ausgebreitet und wieder mit der Lampe beleuchtet ... keine Streifen! Sollten alle Marken aus dem gekauften Album ohne Phosphorstreifen sein? Schnell noch mal den Katalog gefragt, ob denn die Preisunterschiede dies bestätigen aber das hat sich dann nicht so herausgestellt, es gibt also durchaus auch Marken, die mit Streifen billiger sind als solche ohne also musste es eine Falschdiagnose sein. Nocheinmal die Lampe draufgehalten - gleiches Ergebnis! Wutentbrannt wollte ich gerade die Lampe eingeschaltet in die Ecke werfen, bin dabei schnell von einer Marke weggefahren und siehe an: Da waren Streifen!
Prüfmethode: Raum abdunkeln, Marke mit der Lampe beleuchten, dann die Lampe wegdrehen, dann sind die Streifen (oder der Streifen) für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar. Die Marke darf für die Prüfung nicht nicht vom Pergaminstreifen eines Albums bedeckt sein da dieser wohl die UV-Strahlen absorbiert.
Kauf sinnvoll? Ja! Tests mit dem normalen UV-Geldscheinprüfer haben ergeben, daß dieser den Effekt nicht bringt. Es muß also wohl wirklich eine Sache der Kurzwelligkeit dieser speziellen Röhre sein. Für Bildchensammler wie mich ist der Kauf aber eigentlich nicht zwingend erforderlich.
Gesundheitsrisiko? Zu den Tests bin ich jetzt etwa eine halbe Stunde im abgedunkelten Raum vor der Lampe gesessen (natürlich nicht in die Augen geleuchtet). Ich denke, länger sollte man das nicht tun!
p.s.: Mein Vorgänger, der die Marken in das ersteigerte England-Album gesteckt hat, muß wohl keine solche Lampe besessen haben. Die Marken waren mehr nach Zufall als nach Phosphorstreifen gesteckt!